Wir in der Truppenpsychologie können und wollen weder Gedanken lesen, therapieren oder euch Dinge einreden. Wenn ein Gespräch geführt wird, dann schauen wir uns das Thema gemeinsam an, strukturieren und überlegen, wie der nächste Schritt aussehen kann. Inhaltsexperte ist und bleibt die Soldatin oder der Soldat – wir steuern Methoden und Orientierung bei. Die Aufgaben der TrPsych sind dabei sehr breit gefächert und reichen von der eigentlichen Kernaufgabe - Führungsberatung, über Aus- und Weiterbildung bis hin zu Einzelfallberatungen – um nur einige Aufgabenfelder zu nennen. Ganz wichtig ist dabei, dass alle Gespräche, sowohl mit dem TrPsych, als auch mit dem TrPsychFw, der gesetzlichen Schweigepflicht unterliegen und nicht in irgendeiner Akte dokumentiert werden –Vertraulichkeit wird bei uns also großgeschrieben!

Oben habe ich bereits angesprochen, dass die Psychologie für viele keine attraktive Schublade ist. Das ist eine Aussage, der ich persönlich so gar nicht zustimmen kann und will! Für mich war die Psychologie schon immer ein super spannendes Feld: Warum verhalten sich Menschen, wie sie sich verhalten? Einige Verhaltensweisen sind beim Großteil der Bevölkerung vergleichbar, andere aber völlig unterschiedlich. Welche Umweltbedingungen beeinflussen dieses Verhalten und warum verändert es sich plötzlich, sobald Menschen sich in Gruppen bewegen? Warum entwickelt sich dann zwangsläufig eine Hackordnung? Hoffentlich kann ich hier transportieren, wie sehr ich für die Psychologie und damit für meinen Job brenne, denn genau das ist der Fall! Daher ist es mir auch so wichtig zu zeigen, dass die Psychologie eine spannende Angelegenheit und so gar nicht unheimlich, sondern nachvollziehbar ist! Die TrPsych soll schließlich eine Unterstützungsmöglichkeit für die Soldatinnen und Soldaten sein und dass Psychologen weiße Kittel tragen und eine Couch haben müssen ist längst überholt!

Um zu zeigen, dass auch ich „nur mit Wasser koche“, hier also ein paar Infos zu mir:

Mein Name ist Jennifer Ley, 34 Jahre, ich bin im Rheinland aufgewachsen und nach einem kurzen schulischen und beruflichen Exkurs durch die Kölner Medienlandschaft hat es mich zum Psychologiestudium nach Trier verschlagen und nun habe ich seit Mai 2019 das Glück, den Dienstposten der Truppenpsychologin in Husum zu besetzen.

Ich habe einmal gesagt bekommen, dass ich auf sympathische Weise gerne mit der Türe ins Haus falle, was ich als Kompliment nehme, denn das macht es meinem Gegenüber leichter ins Gespräch zu kommen und mich einzuschätzen (Achtung! Schubladenalarm!) Nach einem wirklich anspruchsvollen Tag ziehe ich meine Wanderschuhe an und gehe erst einmal bei Wind und Wetter (ich habe gesagt bekommen, davon gibt es in Husum reichlich) eine ordentliche Runde spazieren. Bester Ausgleich – nennt sich Psychohygiene ;)

mein Name ist Hauptfeldwebel Mathias Bahr. Seit März 2015 gehöre ich dem Bereich der Truppenpsychologie im Flugabwehrraketengeschwader 1 an.

Ich bin der hauptamtliche Lotse für Einsatzgeschädigte und damit Ansprechpartner auf Augenhöhe für alle Soldatinnen und Soldaten – und auch für deren Familien und Angehörigen!

Meine Aufgabe ist es, dem Einsatzgeschädigten bei seinem Weg durch die Instanzen zu unterstützen, ihn umfassend zu beraten und zu begleiten. Voraussetzung dafür ist es natürlich, dass der Betroffene von sich aus aktiv wird und auf mich zukommt, denn nur wer Hilfe annimmt kann unterstützt werden: entsprechend ist der kurze Dienstweg zu mir ganz unbürokratisch, denn das schafft Vertrauen und setzt die Hemmschwelle herab. Die Vernetzung mit anderen Lotsen, der Truppenpsychologie, dem PSN (Psycho-Soziales-Netzwerk) und dem NDH (Netzwerk der Hilfe) ist dabei unabdingbar – für jede Herausforderung den bestmöglichen Ansprechpartner. Ich bin sozusagen die Spinne im (Kontakte-)Netz und für den Soldaten ein Kompass, um die Richtige Richtung zu finden.

Bleibt uns zu fragen: haben wir gute Überzeugungsarbeit geleistet und gezeigt, dass die TrPsych aus einem freundlichen und zugänglichen Grüppchen Menschen besteht?! Wir haben immer ein offenes Ohr und natürlich immer einen Kaffee für euch – Gebäude 1a auf dem oberen Flur, rechts!

Schöne Grüße und dann hoffentlich bis in naher Zukunft

Jennifer Ley